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«ETF sind zugänglicher als je zuvor»

Der ETF-Boom kommt nicht zum Stillstand

Felix Niederer23.03.2017

In den Siebzigerjahren hatte John Bogle eine Idee, die damals von vielen als verrückt bezeichnet wurde. Er erkannte früh, dass nur wenige der aktiv verwalteten Fonds es schafften, den Vergleichsindex zu übertreffen.

So erschuf er ein Finanzprodukt mit dem Ziel, die Performance eines Index zu spiegeln anstatt zu schlagen. Als schöner Nebeneffekt, der sich aus der Transparenz dieses Ansatzes ergibt, konnte später das Produkt weiterentwickelt werden, so dass es auch an der Börse gehandelt werden konnte.  Die neuen Exchange-Traded Funds oder kurz ETF wurden anfangs von Anlegern noch kritisch beäugt, heute werden sie sowohl von privaten Anlegern als auch von institutionellen Investoren benutzt, um zielgenauer und kosteneffizienter zu investieren. Dies verdeutlichte der ETF-Boom des vergangenen Jahres.

380 Mrd. $ Neugeld

2016 war ein sehr gutes Jahr für Exchange Traded Funds. Rund 380 Mrd. $ Neugeld flossen im Laufe des Jahres in verschiedene ETF und insgesamt sind nun weltweit rund 3,4 Billionen Dollar in ETF investiert, so viel wie noch nie zuvor. Auch das Jahr 2017 erlebte einen ausserordentlich guten Start. Doch warum kam es genau im vergangenen Jahr zu einem solchen Aufschwung?

Gründe für das Wachstum

Die Gründe, warum ETF besonders im 2016 so beliebt waren, sind zahlreich. Besonders auffallend ist, dass die aktiv verwalteten Fonds im Jahr 2016 keine herausragende Performance hatten, weshalb sich Anleger vermehrt von ihnen abwenden. Gemäss dem iFund Outperformance Index konnten nur 8% der europäischen Fondsmanager eine bessere Rendite als der Vergleichsindex erzielen, in den USA waren es immerhin 14 %. Auch die laufenden Untersuchungen der SPIVA zeichnen ein ähnliches Bild: Nur wenigen Fondsmanagern gelingt es, den Vergleichsindex regelmässig zu schlagen. Mitschuld daran tragen natürlich auch die hohen Kosten der aktiven Fonds. Es verwundern nicht, dass viele Anleger immer mehr auf passiv verwaltete und damit kosteneffiziente ETF setzen, die bewusst darauf verzichten, den Markt schlagen zu wollen.

Der ETF-Boom wird am Rande natürlich auch von politischen Ereignissen beeinflusst. So kam es nach der Brexit-Entscheidung vom 23. Juni zu einem Ansturm auf amerikanische ETF und ETF aus Schwellenländer, ETF in europäischen Aktien wurden zeitweise mit besonderer Vorsicht behandelt. Das andere Grossereignis des vergangenen Jahres, die amerikanischen Präsidentschaftswahlen, löste eine unerwartete Euphorie an der Börse aus. Getrieben durch die Erwartung auf einen Wirtschaftsaufschwung und baldige Steuersenkungen waren es vor allem ETF in US-Aktien, die im Zuge des sogenannten «Trump-Rallys» gehandelt wurden.

Schlussendlich erlauben nun auch online Vermögensverwalter wie True Wealth jedem Anleger, ohne grossen Aufwand die Vorteile der ETF zu nutzen. Durch die Automatisierung der Vermögensverwaltung können Privatanleger kosteneffizient in ein diversifiziertes und an eigene Präferenzen angepasstes ETF-Portfolio investieren. Robo-Advisor sind weltweit am Wachsen und machen ETF so zugänglicher als je zuvor.

Und im neuen Jahr?

Die Zeichen stehen gut, dass ETF im Jahr 2017 noch beliebter werden als im Vorjahr. Denn der ETF-Boom scheint auch im Jahr 2017 nicht zum Stillstand zu kommen.  Das Jahr begann mit einem Zufluss von 61,2 Milliarden Dollar im Januar. Noch beeindruckender war der Februar mit einem Zufluss von rund 63 Milliarden Dollar, ein neuer Rekordmonat in der vergleichsweisen kurzen Geschichte der ETF.

Disclaimer: Wir haben für den Inhalt dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Trotzdem können wir Fehler nicht ausschliessen. Die Gültigkeit des Inhalts beschränkt sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Über den Autor

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Felix Niederer

Gründer und CEO True Wealth. Nach seinem ETH-Abschluss als Physiker war Felix erst mehrere Jahre in der Schweizer Industrie und darauf vier Jahre bei einer grossen Rückversicherung im Portfoliomanagement und in der Risikomodellierung tätig.

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