#46 Aktive vs. Passive Fonds: Wer schlägt wen?

17.06.2025
Felix Niederer

Immer mehr Anlegerinnen und Anleger entscheiden sich für eine passive Anlagestrategie. Doch was bedeutet passives Investieren – und wie unterscheidet sich das von einer aktiven Fondsanlage? Und vor allem: Welche Strategie schneidet besser ab?

Was bedeutet «passiv investieren»?

Passive Fonds – sogenannte ETF (Exchange Traded Funds) oder Indexfonds – bilden einen Marktindex nach. Ob es sich um den Schweizer SMI oder den amerikanischen Nasdaq handelt: Ein passiver Fonds investiert automatisch in die im Index enthaltenen Titel, in der gleichen Gewichtung wie der Index selbst. Der Vorteil liegt auf der Hand: Passives Investieren ist kostengünstig und transparent und Sie profitieren von einer breiten Diversifikation im Markt.

Und was machen aktive Fonds anders?

Aktive Fonds verfolgen das Ziel, den Markt zu schlagen. Dafür analysieren Fondsmanager einzelne Aktien, treffen gezielte Anlageentscheide und versuchen, durch aktives Handeln eine Mehrrendite – das sogenannte «Alpha» – zu erzielen.

Doch dies hat seinen Preis: Die Fondsmanager und Vertriebsmitarbeitenden wollen gut entlöhnt werden und häufige Käufe und Verkäufe verursachen zusätzliche Transaktionskosten – all das zahlt letztlich der Anleger.

Die Analyse: Wer schlägt wen?

In der Schweiz sind aktive und passive Fonds in etwa gleich beliebt: Rund ein Drittel der Bevölkerung setzt auf aktiv verwaltete Fonds, ein weiteres Drittel investiert bereits passiv. Bei vermögenderen Personen zeichnet sich jedoch ein klarer Trend ab: Rund 60 Prozent der Anlegerinnen und Anleger mit einem Vermögen über 500'000 Franken investieren in passive Produkte.

Doch wie schneiden aktive Fonds tatsächlich ab, wenn man sie mit einem ETF vergleicht?

Nehmen wir als Beispiel den Swiss Performance Index (SPI), der über 200 Aktien von Schweizer Unternehmen umfasst. In den letzten zehn Jahren – von 2014 bis 2024 – erzielte ein SPI-ETF eine annualisierte Rendite von 5.6 Prozent. Das bedeutet: Aus 100 Franken wurden dank Zinseszinseffekt 172 Franken.

Zum Vergleich haben wir 21 aktiv verwaltete Schweizer Fonds herangezogen, die den SPI als Benchmark nutzen und seit mindestens 2014 bestehen. Diese stammen von namhaften Anbietern wie Pictet, UBS, Vontobel oder Raiffeisen. Das Resultat: Zwei Drittel der aktiven Fonds schnitten schlechter ab als der ETF – nur ein Drittel konnte sich behaupten. Und dabei ist wichtig zu erwähnen: In derselben Zeitspanne liquidierte Fonds wurden nicht berücksichtigt. Der «Survivorship Bias» wirkt also zugunsten der aktiven Fonds.

Ein Blick über die Landesgrenzen

Im internationalen Vergleich schneiden Schweizer Fondsmanager dabei sogar relativ gut ab: In den USA gelingt es nur rund 15 Prozent der aktiven Fonds, ihr passives ETF-Pendant zu schlagen. In Europa sind es gar nur 8 Prozent. In keiner untersuchten Region schnitten die aktiven Fonds über eine Zehnjahresperiode besser ab als die passiven ETF auf den gleichen Markt.

Deshalb empfehlen wir bei True Wealth den Einsatz passiver Anlageinstrumente, um effizient, transparent und kostengünstig zu investieren.

Und wie investieren Sie? Setzen Sie bereits auf ETF – oder investieren Sie sich noch in aktiven Anlageprodukten?

Schreiben Sie mir gerne Ihre Gedanken oder Erfahrungen per E-Mail. Ich freue mich, von Ihnen zu lesen!

Disclaimer: Wir haben für den Inhalt dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Trotzdem können wir Fehler nicht ausschliessen. Die Gültigkeit des Inhalts beschränkt sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Über den Autor

author
Felix Niederer

Gründer und CEO True Wealth. Nach seinem ETH-Abschluss als Physiker war Felix erst mehrere Jahre in der Schweizer Industrie und darauf vier Jahre bei einer grossen Rückversicherung im Portfoliomanagement und in der Risikomodellierung tätig.

Laptop

Bereit zu investieren?

Konto eröffnen

Sie wissen nicht, wo Sie anfangen sollen? Eröffnen Sie jetzt ein Testkonto und wandeln Sie es später in ein echtes Konto um.

Testkonto eröffnen
Phone