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#25 Cash ist die teuerste Anlageklasse

04.06.2024
Felix Niederer

Cash gehört weder unter Ihre Matratze, noch in Ihr Portfolio. Warum, erfahren Sie im nachfolgenden Beitrag.

Cash ist der liquideste Vermögenswert. Im engeren Sinn meint man mit «Cash» Bargeld – sprich Münzen und Banknoten. Im weiteren Sinn umfasst der Begriff aber auch Geldguthaben auf Bankkonten. Das meiste Bargeld ist heutzutage in elektronischer Form im Umlauf.

Funktionen von Cash

Cash erfüllt drei wesentliche Aufgaben:

  1. Cash ist ein Tauschmittel, das den Austausch von Gütern und Dienstleistungen erleichtert.
  2. Cash dient als Wertaufbewahrungsmittel, indem es die Möglichkeit bietet, Vermögen zu parken.
  3. Cash fungiert als Rechnungseinheit, die wirtschaftliche Vorgänge quantifiziert.

Wer versorgt die Wirtschaft mit Geld?

Die Versorgung der Wirtschaft mit Geld ist eine der wichtigsten Aufgaben der Zentralbanken. In der Schweiz darf nur die Schweizerische Nationalbank (SNB) Banknoten auf den Schweizerfranken herausgeben. Die SNB schafft das Zentralbankgeld, welches sie den Banken für Käufe von Gold, Wertschriften oder Devisen gutschreibt. Diese Reserven der Banken bei der Nationalbank werden auch Giroguthaben genannt. Der grösste Teil des umlaufenden Geldes wird jedoch nicht von der Nationalbank, sondern von den Geschäftsbanken durch Kreditvergabe geschaffen. Denn durch die Kreditvergabe vervielfacht sich die Geldmenge der Nationalbank. Dieses neu geschaffene Geld wird auch «Buchgeld» genannt.

Quasi garantierter Wertverlust

Cash ist kurzfristig die sicherste Form der Geldanlage. Die Wahrscheinlichkeit, mit einem Bankkonto bei einer soliden Bank Geld zu verlieren, ist gering – zumindest, wenn man die Inflation ausser Acht lässt. Das Problem von Cash ist, dass die Rendite ebenfalls gering ist. Langfristig betrachtet ist Cash die Anlageklasse, die am schlechtesten rentiert. Ausschlaggebend hierfür ist der Realzins. Als Realzins bezeichnet man den Zinssatz für eine Anlage unter Berücksichtigung des Kaufkraftverlustes durch Inflation (Realzins = Nominalzins - Inflation). Der Realzins kann sowohl positiv als auch negativ sein.

Grafik zur Darstellung der Definition des Realzinses

Vor- und Nachteile von Cash

Vorteile von Cash

  • Liquidität: Cash ist der liquideste Vermögenswert, da es sofort verfügbar ist und keine Transaktionskosten entstehen.
  • Sicherheit: In kurzfristigen Zeiträumen bietet Cash eine hohe Sicherheit. Die Wahrscheinlichkeit, mit dem Bankkonto von einer soliden Bank Geld zu verlieren, ist gering.
  • Niedrige Volatilität: Cash unterliegt keiner Volatilität, wie sie bei Aktien oder anderen Anlageformen vorkommt.

Nachteile von Cash

  • Inflationsrisiko: Cash verliert durch Inflation kontinuierlich an Kaufkraft. Wenn die Inflation die Zinserträge übersteigt, ergibt sich ein negativer Realzins.
  • Geringe Rendite: Langfristig bietet Cash die niedrigsten Renditen aller Anlageklassen. Historische Daten zeigen, dass Aktien, Immobilien und Anleihen bessere Renditen erzielen.
  • Opportunitätskosten: Durch das Halten von Cash entgehen Ihnen die potenziellen Gewinne aus anderen Anlageformen. Das Vermögen wird nicht optimal vermehrt.
  • Politische Risiken: Die hohe Staatsverschuldung vieler Länder schafft Anreize für Regierungen, den Realzins langfristig leicht negativ zu halten, um die Schulden auf Kosten der Sparer zu verringern.

Cash im Kontext Ihres Portfolios

Bei True Wealth halten wir für unsere Kundinnen und Kunden vier Cash-Konten in Schweizer Franken und Fremdwährungen, um beim Kauf und Verkauf von ETF in derselben Währung Währungswechsel zu minimieren. Dies spart Friktionskosten. In unseren optimierten Strategien ist der Cashanteil jedoch auf das technische Minimum von ein bis zwei Prozent reduziert, damit Sie maximal investiert sind.

Der Hauptgrund für die Minimierung des Cashanteils in einem Portfolio ist, dass andere Anlageklassen langfristig bessere Renditen bieten. Aktien, Anleihen, Immobilien und andere Anlageformen haben historisch gesehen nicht nur die Inflation ausgeglichen, sondern auch reale Gewinne erzielt. Mit einem breit diversifizierten Portfolio nutzen Sie die Renditechancen verschiedener Anlageklassen und minimieren gleichzeitig das Risiko durch eine breite Streuung.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Cash kurzfristig zwar sicher und liquide ist, langfristig jedoch eine teure Anlageklasse darstellt. Die geringere Rendite und der kontinuierliche Kaufkraftverlust durch Inflation machen es zu einer weniger attraktiven Option für die langfristige Vermögensbildung. Während Cash eine wichtige Rolle in der täglichen Finanzverwaltung spielt und kurzfristige Sicherheit bietet, sollte der Großteil Ihres Portfolios in Anlagen investiert sein, die bessere Renditen und Wachstumspotential bieten. Halten Sie Ihr Geld nicht unter der Matratze oder ausschliesslich auf dem Bankkonto, sondern investieren Sie es sinnvoll, um langfristig Wohlstand aufzubauen.

Halten Sie Ihr Geld noch als Cash auf Ihrem Bankkonto, oder sind Sie schon in Wertschriften investiert? Schreiben Sie mir eine E-Mail.

Disclaimer: Wir haben für den Inhalt dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Trotzdem können wir Fehler nicht ausschliessen. Die Gültigkeit des Inhalts beschränkt sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Über den Autor

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Felix Niederer

Gründer und CEO True Wealth. Nach seinem ETH-Abschluss als Physiker war Felix erst mehrere Jahre in der Schweizer Industrie und darauf vier Jahre bei einer grossen Rückversicherung im Portfoliomanagement und in der Risikomodellierung tätig.

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