Felix Niederer

«Wenn Sie mit den tiefen Zinsen und stetig höheren Bankgebühren unzufrieden sind, bietet Online-Vermögensverwaltung eine Alternative.»

Felix Niederer

Wie lege ich in der Schweiz Geld an?

Felix Niederer04.11.2015

Mit Geld geht jeder anders um. Die einen sind gewissenhafte Sparer, andere geben mit beiden Händen aus. Dazwischen tummeln sich alle möglichen Modelle. Eines allerdings haben die meisten gemeinsam: Über Geld wird in der Schweiz nicht gerne gesprochen. Diskretion scheint nicht nur ein Merkmal der Banken, sondern auch der Bevölkerung zu sein.

Dabei wäre es manchmal wichtig, über Geld zu sprechen und sich zu fragen: „Wie lege ich in der Schweiz mein Geld an?“ Etwa dann, wenn sich auf dem Lohn- oder Sparkonto ein ansehnlicher Betrag angesammelt hat und die Frage auftaucht: Wie lege ich mein Geld sinnvoll an?

Wohin mit dem Geld

Egal, ob man eher zu der Sorte Mensch gehört, die grosszügig mit seinem Budget umgeht, oder ob man jeden Rappen zur Seite legt. Früher oder später kommt bei den meisten Schweizern der Punkt, an dem die Frage des richtigen Anlegens relevant wird. Der Zeitpunkt ist dabei sehr individuell: Beim Einstieg ins Berufsleben, wenn eine Erbschaft ansteht oder vielleicht auch erst bei der Pensionierung. Für alle potenziellen Anleger stellt sich aber dieselbe Frage. Was sind die Alternativen? Gibt es überhaupt noch Möglichkeiten, heute sein Geld sinnvoll für sich arbeiten zu lassen?

Die nachfolgende Übersicht zeigt auf, welche Varianten es gibt – und was für Vor- und Nachteile damit verbunden sind.

Das Bankkonto

Jeder hat mindestens eines, jeder kann damit umgehen und Zins gibt es praktisch keinen. Das Bankkonto ist nebst dem baren Sparen für die meisten Schweizer der Ort, an dem sie ihr Vermögen placieren. Die Bank verspricht mit Anlagesicherheit, sofortigem Zugang zum Geld und einfacher Handhabung die perfekte Lösung für alle, die sich lieber nicht zu intensiv um finanzielle Angelegenheiten kümmern möchten. Einlagen sind jedoch dem Gegenparteienrisiko der Bank ausgesetzt, bei Banken in der Schweiz sind die ersten 100’000 Franken über die Einlagensicherung geschützt.

Und doch: War das bis vor einigen Jahren ein gehbarer Weg mit akzeptablen, wenn auch nicht grossartigen Zinsen, bekommt man heute als Anleger fast nichts mehr. Bis zu einer gewissen Vermögensgrenze mag das keine Tragödie sein; trotzdem ist es wenig befriedigend. Hinzu kommt, dass Bankgebühren eher wieder zunehmen.

Eine Ausnahme bietet das Vorsorgekonto der dritten Säule. Hier sind die Zinsen etwas höher und als Anreiz können einbezahlte Beträge von den Steuern abgezogen werden. Allerdings dürfen normale Angestellte mit Anschluss an eine Pensionskasse maximal 6’768 Franken pro Jahr einbezahlen (für Selbstständige ohne Pensionskasse gibt es Ausnahmen). Die hohe Sicherheit sowie die Steuererleichterungen erkauft man sich aber mit Einschränkungen der Liquidität: Geld aus einem 3a-Konto erhält man erst bei der Pensionierung zurück. Ausnahmen bilden Fälle wie Auswandern, Hauskauf oder Selbstständigkeit.

Kassenobligationen

Sie waren bis in die 90er eines der beliebtesten Anlageinstrumente in der Schweiz. Kassenobligationen bieten einen Festzins über einen fix definierten Zeitraum von bis zu 10 Jahren. Während dieser Zeit ist das Geld gebunden und kann nicht bezogen werden. Mit Zinsen von 4-5% waren Kassenobligationen entsprechend attraktiv, doch das änderte bereits 1994 mit der Einführung der Stempelsteuer; mit dem starken Absinken der Zinsen auf das heutige Rekordtief ist diese Anlageform mittlerweile keine sinnvolle Alternative mehr, selbst bei 10 Jahren Anlagedauer.

Selbst an der Börse handeln

Glauben Sie auch, Sie hätten den Riecher für gewisse Aktien? Oder vielleicht sind Sie Spezialist in einer Branche und sehen Trends, welche die Masse der Anleger nicht erkennt? Tatsache ist: Selbst an der Börse zu handeln, ist verlockend und heute via Internet viel einfacher geworden. Zahlreiche Finanzinstitute bieten Portale für das Online Trading, über die Privatanleger handeln, Kurse abfragen und Finanznachrichten konsumieren. Auch das Online Trading hat natürlich seine Vor- und Nachteile.

  • Aufwändig: Die Arbeit liegt bei Ihnen. Für Anleger mit wenig Erfahrung kann das schnell in grossem zeitlichen Aufwand ausarten. Sie müssen selbst für ein Portfolio sorgen, sich um die Diversifikation kümmern, je nachdem auch ein Risikomodell erstellen.
  • Risikoreich: Viele Anleger überschätzen sich selbst, kaufen oder verkaufen zu schlechten Zeitpunkten, handeln zu oft oder machen sonstige klassische Anlagefehler. Fakt ist, dass private Anleger an den Börsen in den letzten 20 Jahren im Durchschnitt nur mickerige Renditen eingefahren haben.
  • Liquidität: Falls Sie dringend Geld benötigen, haben Sie beim eigenständigen Anlegen natürlich mehr Kontrolle und können Wertpapiere schnell abstossen (müssen dies aber selbst erledigen).
  • Einstieg: Online Trading ist bereits mit kleinen Beiträgen möglich, wenn auch nur begrenzt sinnvoll.

Klassische Vermögensverwaltung

Eine Paradedisziplin des Privatbankings in der Schweiz: Die klassische Vermögensverwaltung. Wer sein Geld professionell verwalten will, mag hier nach einigen Vorbereitungs- und Beratungsgesprächen den richtigen Partner finden. Sobald der Vertrag unter Dach und Fach ist, müssen Sie als Kunde nicht mehr viel Zeit investieren.

Allerdings sind die Einstiegshürden hoch: Viele Banken akzeptieren nur Kunden von 100’000 Franken aufwärts, in vielen Fällen erst ab 500’000. Je tiefer der angelegte Betrag ist, desto höher sind im Verhältnis die Gebühren – was wiederum die Rendite schmälert. Ein weiterer Nachteil ist die fehlende Liquidität: Je nach eingegangenem Vertrag kann es Wochen oder Monate dauern, bis man Zugriff auf sein Geld hat. Und natürlich bestehen auch hier Risiken, denn die Vermögensverwalter kochen auch nur mit Wasser und investieren Ihr Vermögen an den Märkten.

Webbasierte Vermögensverwaltung (Robo-Advisors)

Unter dem futuristischen, leicht misszuverstehenden Namen versteht man eine neue Generation von Online-Vermögensverwaltern, die Vermögensverwaltungsdienstleistungen online über eine Plattform anbieten, wobei ein regelbasiertes System die Anlageentscheidungen trifft. Am Ende stehen allerdings Menschen hinter dem System, die bei Fragen gut über die gängigen Kommunikationskanäle erreichbar sind oder sich auch über einen Besuch vor Ort freuen. Investiert wird in unserem Falle rein passiv. Das bedeutet: Kundengelder werden ausschliesslich in sogenannten ETF (Exchange Traded Funds) angelegt, um die verschiedenen Märkte abzubilden. Die Rendite entsteht durch das gesamte Wachstum der investierten Märkte. Zugrunde liegt die Erkenntnis, dass selbst professionelle Anleger langfristig fast nie bessere Renditen erwirtschaften als der Markt. Will heissen: Es ist nicht nur sicherer, sondern sogar effizienter auf Indizes zu setzen, anstatt in einzelne Aktien, Obligationen oder sonstige Einzeltitel zu investieren. Die Wertschriften (ETF) sind bankseitig verwahrt und gelten als Sondervermögen, d.h. sie fallen im Falle eines Konkurses der Bank oder des Vermögensverwalters nicht in die Konkursmasse.

Als Kunde legen Sie lediglich die Leitplanken fest: Wir bestimmen mit Ihnen gemeinsam den optimalen Anlagemix Ihres Portfolios, den Rest übernehmen wir.

Auch hier gibt es eine Einstiegshürde, im Falle von True Wealth liegt der Mindestbetrag bei 8500 Franken. Kunden profitieren aber von insgesamt tiefen Kosten, professionellem Risikomanagement und hoher Liquidität. Wir wollen, dass Sie Ihr Geld jederzeit innert Wochenfrist beziehen können.

Fazit 

Wer keinen Aufwand und kein Risiko will, liegt mit einem Bankkonto immer noch am besten. Er muss allerdings damit leben, dass sein Geld zwar mehrheitlich sicher ist, aber praktisch keinen Ertrag abwirft. Das Geld ist faktisch also nicht angelegt, sondern nur einigermassen sicher gebunkert. Die Finanzkrise vor einigen Jahren hat gezeigt, dass auch Banken nicht vor Gefahren gefeit sind.

Professionelle Vermögensverwaltung ist aufgrund ihrer Kosten und der aufzubringenden Anlagesumme für die meisten Anleger unattraktiv oder gar nicht zugänglich. Kommt hinzu, dass klassische, aktiv verwaltete Vermögensverwaltungsmandate ihre Renditeversprechungen selten halten können (siehe auch NZZ vom 21.9.2015).

Als Alternative bietet sich die Lösung der webbasierten Vermögensverwalter an: Tiefe Kosten, indexnaher Anlageansatz, wenig Aufwand und volle Transparenz. Für den Anleger, der ein gewisses Mass an Marktrisiko tragen kann, ist dies eine sehr attraktive Lösung.

Disclaimer: Wir haben für den Inhalt dieses Artikels grosse Sorgfalt angewendet. Trotzdem können wir Fehler nicht ausschliessen. Die Gültigkeit des Inhalts beschränkt sich auf den Zeitpunkt der Veröffentlichung.

Über den Autor

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Felix Niederer

Gründer und CEO True Wealth. Nach seinem ETH-Abschluss als Physiker war Felix erst mehrere Jahre in der Schweizer Industrie und darauf vier Jahre bei einer grossen Rückversicherung im Portfoliomanagement und in der Risikomodellierung tätig.

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