Was sind Retrozessionen?

Typischerweise schliessen Vermögensverwalter und Banken mit Anbietern von Anlageprodukten (Anlagefonds, strukturierte Produkte) Provisionsverträge ab, die dem vermittelnden Vermögensverwalter immer dann einen Kickback zusichern, wenn seine Kunden Produkte des Herstellers kaufen. Häufig auch dann, wenn der Kunde den Anlageentscheid und die Umsetzung des Portfolios an den Vermögensverwalter delegiert hat, d.h. wenn der Vermögensverwalter selbst nach eigenem Ermessen solche Produkte für den Kunden kauft. Solche Kickbacks werden auch Retrozessionen genannt.

Welche Produkte sind von Retrozessionen betroffen?

Besonders lukrativ sind margenstarke Anlageinstrumente wie aktive Anlagefonds, Hedge Funds und strukturierte Produkte. Über die Retrozessionen partizipiert die vermittelnde Partei indirekt an der oft hohen Gesamtkostenquote (TER) und bei Anlagefonds auch an den Ausgabeaufschlägen und Rücknahmekommissionen. Ausgabeaufschläge und Rücknahmekommissionen können durchaus bis zu fünf oder sechs Prozentpunkte der Anlagesumme ausmachen, was sie besonders anfällig für solche Deals macht.

Passive ETF sind weniger betroffen, da sie typischerweise niedrige Gesamtkostenquoten (TER) aufweisen, die wenig Spielraum für Retrozessionen lassen. Ausserdem werden ETFs direkt an der Börse gekauft und verkauft, wo es keine Ausgabeaufschläge und Rücknahmegebühren gibt. Bietet die vermögensverwaltende Bank auch eigene Produkte an, fallen zwar keine Retrozessionen an, aber der Interessenkonflikt ist natürlich derselbe. Die Entlöhnung der Kundenberater erfolgt in der Regel erfolgsabhängig, d.h. letztlich nach der Rentabilität für das Unternehmen.

Hinweis: True Wealth erhält keine Kickbacks oder Retrozessionen und arbeitet nicht mit versteckten Gebühren.