True Wealth Finanzkompetenzindex 2025: Markante Wissensunterschiede aufgrund von Bildung, Einkommen und Geschlecht

Medienmitteilung

Zürich, 29.09.2025

Der True Wealth Finanzkompetenzindex 2025 zeigt: bereits bei leicht komplexeren Fragen zu Geld- und Anlagethemen offenbaren sich in der Schweizer Bevölkerung Wissenslücken.  Die Unterschiede zwischen Sprachregionen, Geschlechtern und Einkommensgruppen sind markant. Der True Wealth Finanzkompetenzindex wurde zum zweiten Mal erhoben – in Zusammenarbeit mit Dr. Michael Kendzia von der ZHAW School of Management and Law.

Im Vergleich zum Vorjahr bleibt der Indexwert mit 5.43 von 10 Punkten auf stabilem Niveau. Das zeigt: Eine Mehrheit der Befragten kann einfache Finanzfragen beantworten. Themen wie Zinseszins, Inflation oder Diversifikation werden von über 70 Prozent korrekt beantwortet. Das deutet auf ein solides Grundverständnis hin.

Doch bei komplexeren Themen – etwa dem Einfluss von Leitzinsen auf Obligationenkurse – zeigen sich deutliche Wissenslücken. Nur 21 Prozent wussten, wie fallende Zinsen den Kurs bestehender Anleihen beeinflussen.

Höhere Finanzkompetenz bei einkommensstarken Gruppen

Es zeichnet sich eine Tendenz ab, dass sich der positive Zusammenhang zwischen Einkommen und Finanzkompetenz weiter verstärkt. Befragte mit einem monatlichen Bruttoeinkommen über 12'000 Franken erzielten deutlich bessere Resultate als Personen mit tieferem Einkommen.

«Das Finanzwissen ist zwar stabil – aber nicht gleich verteilt. Die Wissenskluft zwischen den Einkommensklassen hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiter geöffnet», fasst Dr. Michael Kendzia zusammen.

Während Haushalte mit weniger als 4'500 Franken im Durchschnitt nur rund 4 von 10 Fragen korrekt beantworteten, lag der Wert bei Spitzenverdienenden bei 7 von 10 – ein markanter Unterschied.

Bildung als Schlüsselfaktor – besonders bei komplexen Themen

Die Studie offenbart markante Unterschiede in der Finanzkompetenz in Abhängigkeit vom Bildungsniveau. Personen mit einer höheren Ausbildung beantworteten im Schnitt 6.5 von 10 Fragen korrekt, während der Wert bei Befragten mit tiefer Schulbildung bei 3.7 lag.

Auffällig ist zudem, dass Teilnehmer mit geringerer Bildung signifikant häufiger mit «Weiss nicht» antworteten. Ein möglicher Hinweis darauf, dass sich Bildungsunterschiede nicht nur im konkreten Wissen, sondern auch im Ausmass der Unsicherheit und im Vertrauen in die eigenen finanziellen Fähigkeiten manifestieren.

«Finanzkompetenz ist eine Grundvoraussetzung für eine stabile Volkswirtschaft und für unsere direkte Demokratie. Wer Zinsen, Inflation und Risiken versteht, spart mehr, ist weniger krisenanfällig und beteiligt sich aktiver an Abstimmungen – und stärkt so Wohlstand und die Tragfähigkeit von Reformen», betont Melanie Häner-Müller, Bereichsleiterin Sozialpolitik und Bildungsverantwortliche am IWP.

Geschlechterunterschiede weiterhin deutlich

Der Gender Gap bleibt ein zentrales Thema: Männer erzielten durchschnittlich 63 Prozent richtige Antworten, Frauen lediglich 46 Prozent. In sämtlichen Fragen schnitten Männer besser ab.

Auffällig ist auch die hohe Zahl an «Weiss nicht»-Antworten unter Frauen. Ein Muster, das durch internationale Forschung mit geringerem finanziellen Selbstvertrauen in Verbindung gebracht wird. Schätzungen zufolge ist etwa ein Drittel der geschlechterspezifischen Unterschiede in der Finanzkompetenz auf geringeres Selbstvertrauen zurückzuführen.

Regionale Unterschiede in der Finanzkompetenz

Zwar lagen die Deutschschweiz und Romandie bei grundlegenden Konzepten wie dem Zinseszins nahezu gleichauf, doch bei komplexeren Verständnisfragen traten deutliche Differenzen zutage.

Auch das Verständnis von Exchange Traded Funds (ETF) ist in der Westschweiz deutlich weniger verbreitet als in der Deutschschweiz. Lediglich 19 Prozent der Befragten aus der Romandie konnten die zentralen Vorteile von ETF (im Allgemeinen niedrigere Gebühren und Kosten) korrekt benennen, im Vergleich zu 32 Prozent in der Deutschschweiz. Bemerkenswert ist, dass über die Hälfte der Teilnehmer aus der Westschweizer auf diese Frage mit «Weiss nicht» antworteten.

Jüngere punkten bei aktuellen Themen – Ältere bei langfristigem Wissen

Die Ergebnisse zeigen: Das Finanzwissen ist im Durchschnitt über alle Altersklassen hinweg stabil. Bei einzelnen Themenbereichen treten jedoch klare Unterschiede zutage: So nimmt das Verständnis für Zusammenhänge zwischen Risiko und Rendite mit dem Alter zu. Umgekehrt zeigt sich beim Thema Herding – also dem Mitläufereffekt an den Finanzmärkten – ein abnehmendes Wissen in den älteren Kohorten.

«Finanzielle Bildung ist nach wie vor sehr ungleich verteilt», kommentiert Felix Niederer, CEO von True Wealth, die zweite Ausgabe des Finanzkompetenzindex. «Ein Verständnis der wichtigsten Finanzzusammenhänge ist jedoch eine zentrale Voraussetzung für wirtschaftliche Eigenverantwortung und gesellschaftliche Teilhabe. Die Ergebnisse legen nahe, dass finanzielle Bildung einfacher und niederschwelliger vermittelt werden muss.»

«Auch unsere Daten unterstreichen, dass Finanzwissen nicht gleichmässig verteilt ist», erklärt Felix Niederer, CEO von True Wealth. «Dabei geht es nicht nur um objektives Wissen, sondern auch um das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Wer glaubt, wenig zu wissen, investiert möglicherweise gar nicht erst – und riskiert dadurch, langfristig den Anschluss beim Vermögensaufbau zu verlieren.»

Die repräsentative Umfrage wurde vom Marktforschungsinstitut GfK Schweiz im Auftrag von True Wealth in Zusammenarbeit mit der ZHAW School of Management and Law durchgeführt.

Mehr zum True Wealth Finanzkompetenzindex und die vollständigen Studienergebnisse finden Sie hier.

Begleitend zur Studie steht ein interaktives Online-Quiz zur Verfügung, mit dem sich Interessierte mit dem Schweizer Durchschnitt vergleichen können.

Zur Methode:

Repräsentative Umfrage (GfK eBUS®) mit Feldzeit Juni 2025, Stichprobengrösse 2’043 Befragte im Alter von 16 bis 74 Jahren, bevölkerungsrepräsentativ für die Deutsch- und Westschweiz.

Es wurden 10 Fragen mit geschlossenen Antwortmöglichkeiten zu den Themen Zins, Inflation, Diversifikation, Risikofähigkeit, Risiko-Rendite-Verhältnis, Herding-Effekt, Aktien, Obligationen, Cash und ETF gestellt.

Über True Wealth

True Wealth wurde 2013 von Oliver Herren, Mitgründer der Digitec Galaxus AG, und Felix Niederer, Physiker und Portfoliomanager, gegründet. Die Online-Plattform hat sämtliche Prozesse der modernen Vermögensverwaltung konsequent automatisiert und bietet Kunden mit Domizil Schweiz eine kostengünstige Vermögensverwaltungslösung ab einer Anlagesumme von 8'500 Franken resp. 1’000 Franken für Kinderportfolios und Anlagen in der Säule 3a.

Das Unternehmen verwaltet Kundenvermögen in Höhe mehr als 2 Milliarden Schweizer Franken, verteilt auf über 35’000 Kundenbeziehungen.

Die jährliche all-in Vermögensverwaltungsgebühr beträgt 0.25-0.50%, abhängig von der Anlagesumme. Für die Säule 3a beträgt die Verwaltungsgebühr 0%.

Presse- und Interviewanfragen

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